IT-Outsourcing Due Diligence
Ob es den Begriff IT-Outsourcing Due Diligence wirklich gibt, ist noch eine offene Frage. Aber dass eine Due Diligence vor einem IT-Outsourcing Deal sinnvoll ist, weiß jeder Bid Manager, der auf Basis mangelhafter Daten ein defizitäres Projekt gewonnen hat.
Worum geht es in der Due Diligence für IT-Outsourcing?
Die Zielsetzung ist, ein möglichst klares und transparentes Bild über den Vertragsgegenstand - die bestehende IT des Kunden - zu bekommen.
Folgende quantitativen technischen Fragen werden beantwortet:
Wie viele Server sind im Betrieb?
Wie alt sind die Server?
Welche Betriebssysteme, Middleware und Applikationen laufen auf den Servern?
Welche Storage-Arten und Kapazitäten werden betrieben?
Wie viele Clients, Art der Clients, Hersteller, Modelle, Betriebssysteme, Applikationen usw. werden betrieben?
Die quantitative organisatorische Frage ist typischerweise:
Wie viele Mitarbeiter arbeiten in der IT-Abteilung?
Eine weitere Dimension, die in einer IT-Due Diligence für Outsourcing betrachtet werden sollte, bezieht sich auf die Organisation.
Sind die Prozesse ITIL orientiert?
Wie ist der Reifegrad?
Liegen Zertifizierungen wie ISO 9000 oder ISO 20000 vor?
Ist das Unternehmen bezüglich der IT SOX / EURO-SOX compliant?
Ist Cobit implementiert und etabliert?
Auch der Umgang mit kritischen Risiken sollte untersucht werden:
Wie ist es um Backups bestellt?
Gibt es Desaster Recovery Konzepte?
Sind Mitarbeiter auf den K-Fall vorbereitet?
Gibt es Doppelbesetzung bzw. Vertreterregelungen bei Schlüsselpersonen?
Welche Maßnahmen für Availability und Continuity werden unternommen?
Sicher gibt es noch viele weitere Punkte, die berücksichtigt werden sollten. Doch klar ist auch, dass die Durchführung einer Due Diligence kein Selbstzweck ist. Nicht aller Informationen und Daten, die erfasst werden können, sind für die Entscheidungsprozesse im Outsourcing relevant und hilfreich. Daher sollte man gut darauf achten, welche Informationen bei einer IT-Outsourcing Due Diligence tatsächlich erfasst und ausgewertet werden. Manchmal ist weniger einfach mehr.
Bei einem M&A-Deal stehen besonders technikhaltige Unternehmen vor einem Dilemma. Denn vor dem Deal steht nicht die Technik im Vordergrund sonder der Preis des Unternehmens. [Quelle: http://www.finance-magazin.de/strategie-effizienz/ma/technical-due-diligence-riskanter-einblick/ ]
AntwortenLöschenBei der Offenlegung dieser Daten haben Unternehmen Angst vor Industriespionage. Dadurch verzögern sich die Deals.
Gruß,
W.