Woran liegt der geringe Automatisierungsgrad von IT-Betriebsaufgaben?
Bei Automatisierung von IT-Betriebsabläufen denken die
meisten Administratoren an Scripts – kleinen Programmbausteinen, die eine
Teilaufgabe automatisch ausführt. Doch damit lässt sich in der Regel nur ein
geringer Teil der Aufgaben automatisieren. Es fehlt häufig am übergreifenden
Ansatz, der keine Grenzen zwischen Technologie-Silos kennt. Ein Ansatz, der
Systeme miteinander verbindet und Dokumentationen ebenfalls automatisch
integriert. Aus dieser Perspektive geht es gar nicht mehr so sehr um die
technische Automatisierung der Einzelaufgaben sondern um die Orchestrierung –
das Zusammenspiel – der vielen kleinen Bausteine.
Wie geht man sinnvoll an IT Prozess Automatisierung heran?
Generell lässt sich nur automatisieren, was bereits
standardisiert ist. Es empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
1.
Konsolidierung
2.
Standardisierung
3.
Automatisierung
Zum Beginn sollten also IT-Service Prozesse identifiziert
werden, welche bereits einen hohen Standardisierungsgrad erreicht haben. Sie sollten
nicht nur wiederholbar sondern auch durchgängig dokumentiert sein – sofern man
sich in der Praxis auch tatsächlich an die dokumentierten Prozesse hält.
Zu jedem zu automatisierenden Prozess sollte eine
IST-Aufnahme und eine Zielsetzung festgelegt werden. Besonders interessante
quantitative Kennzahlen sind:
-
Durchlaufzeit des Prozesses
-
Personalaufwand je Durchlauf
-
Häufigkeit der Prozessausführung
Darüber hinaus stehen qualitative Kriterien auf dem
Prüfstand:
-
Kontinuität in der Service Erbringung
-
Fehlerquellen wie Tippfehler durch manuelle
Aufgaben
-
Zufriedenheit der Service-Konsumenten
Es sollte also exakt ermittelt werden, wie der Prozess
aktuell funktioniert und welche Ziele durch die Automatisierung erreicht werden
sollen. Diese Betrachtung kann auch als Basis des Business Cases dienen.
Wo fängt man an mit der IT-Prozess Automatisierung?
Es gilt der Grundsatz: Vom Kleinen zum Großen!
Beginnen Sie bei den kleinen IT-Service Prozessen mit geringer Komplexität. Diese sind schnell umsetzbar und dienen am besten als Quick-Wins für die Projektakzeptanz. Außerdem lernen Sie bei der Umsetzung dieser Prozesse und sammeln wichtige Erfahrungen, die Sie für die Automatisierung komplexerer IT-Service-Prozesse benötigen.
Ganz konkret beginnen die meisten Unternehmen mit der Automatisierung einfacher Prozesse im Bereich des User-Managements. Die Favoriten sind hier:
Beginnen Sie bei den kleinen IT-Service Prozessen mit geringer Komplexität. Diese sind schnell umsetzbar und dienen am besten als Quick-Wins für die Projektakzeptanz. Außerdem lernen Sie bei der Umsetzung dieser Prozesse und sammeln wichtige Erfahrungen, die Sie für die Automatisierung komplexerer IT-Service-Prozesse benötigen.
Ganz konkret beginnen die meisten Unternehmen mit der Automatisierung einfacher Prozesse im Bereich des User-Managements. Die Favoriten sind hier:
-
Anlegen neuer User-Accounts
-
Zurücksetzen von Passwörtern
Diese Prozesse eignen sich aufgrund der überschaubaren
Komplexität und sind bei den meisten Organisationen aufgrund der
Sicherheitsanforderungen bereits gut dokumentiert. Sie werden gerade in
größeren Unternehmen häufig durchgeführt und die eingesetzten Systeme verfügen
über nötige Schnittstellen zur Ansteuerung der Automatisierung. Sie sind auch
die Grundlage für die meisten komplexeren IT-Service-Prozesse.
Einsatz von Werkzeugen zur IT-Prozess Automatisierung
Generell lässt sich bei den Tools zwischen zwei Ebenen
unterscheiden.
-
Steuerung / Orchestrierung der IT-Prozess
Automatisierung
-
Technische Automatisierung einzelner Komponenten
und Systeme
Um eine IT-Prozess Automatisierung in Enterprise-Umgebungen
ganzheitlich umsetzen zu können, benötigen Sie beide Arten von Tools. Das
Orchestrierungstool sollte übergeordnet betrachtet werden, da es die logischen
Prozessabfolgen abbildet und alle einzelnen Bausteine in der entsprechenden
Reihenfolge anstößt und verbindet. Dieses Tool sollte möglichst mächtig sein
und über geeignete Mittel verfügen, um die Komplexität der Prozesse einfach
abzubilden. Bereits vordefinierte Module können Ihnen helfen, das
Automatisierungsprojekt in kürzerer Laufzeit und mit weniger Aufwand
umzusetzen. Es sollte sich auch über bestehende Schnittstellen in Ihre
IT-Service Management Landschaft und Dokumentationssystemen wie CMDB einbetten.
Da insbesondere große Unternehmen in diesem Bereich häufig BMC Produkte wie die
ITSM Suite und die Atrium CMDB nutzen, eignet sich in solchen Umgebungen die
BMC Lösung Atrium Orchestrator aufgrund der nahtlosen Einbettung besonders.
Die Tools zur technischen Automatisierung einzelner
Komponenten und Systeme sind wesentlich fachspezifischer und vielfältiger. Unterschiedliche
Technologien werden unterschiedliche Tools erfordern. Viele Systeme bieten
bereits integrierte Management-Komponenten mit geeigneten Schnittstellen.
Hierzu lässt sich keine generelle Empfehlung geben – viel mehr sollten Sie mit
den Fachverantwortlichen die verfügbaren Möglichkeiten evaluieren und auf Integrierbarkeit
mit dem Orchestrierungswerkzeug prüfen.
Organisatorische Aspekte bei der IT-Prozess Automatisierung
Projekte zur Automatisierung von IT-Prozessen haben direkten
Einfluss auf die IT-Organisation. Da IT-Prozesse sich nicht an die
organisatorischen Grenzen halten, wird das teamübergreifenden Denken und Arbeiten
gefordert und gefördert. Dieser Aspekt kann nicht deutlich genug hervorgehoben
werden, denn durch den Willen und die Qualität der übergreifenden
Zusammenarbeit wird der Projekterfolg wesentlich beeinflusst.
Die Umsetzung der IT-Prozess Automatisierung erfordert auch
nach der Projektorganisation ein Umdenken bei Mitarbeitern im IT-Betrieb. Die
Tätigkeiten verlagern sich tendenziell von Routinetätigkeiten hin zu steuernden
Aufgaben. Es werden neue Rollen geschaffen und diese gilt es in der
Organisation zu verankern und mit Leben zu füllen.
Fazit
IT-Prozess Automatisierung bietet hohe Potentiale für
Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten. Diese
Potentiale sind in den meisten Organisationen bislang kaum genutzt. Die
Einführung der IT-Prozess Automatisierung sollte nicht als rein technisches
Projekt betrachtet werden. Organisatorische Aspekte und der Faktor Mensch
sollten gerade zum Beginn mit hoher Priorität betrachtet und berücksichtigt
werden. Die Umsetzung der IT-Prozess Automatisierung reduziert keine
Komplexität – Sie verlagert Komplexität von Einzelpersonen in einen Automatisierungsprozess.
Dies erfordert hohes Abstraktionsvermögen, Detailgenauigkeit und Erfahrung in
der Herangehensweise. Es empfiehlt sich folglich die Kombination aus internen
Wissensträgern mit externen Beratern mit Erfahrung in der IT-Prozess Automatisierung.
Stehen Sie vor oder in einem IT-Prozess-Automatisierungsprojekt?
Haben Sie konkrete Fragen oder
Anregungen? Bitte schreiben Sie einen Kommentar zu diesem Post.
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